Von einem ungewöhnlichen bürgerschaftlichen Engagement ist hier zu berichten: Ein ursprünglich aus Niedersachsen stammender Architekt ist in Brandenburg an der Havel ansässig geworden und hat dort eine Reihe von Bauvorhaben verwirklicht, besonders im Bereich Altbausanierung und Denkmalpflege. Zum 20-jähigen Bürojubiläum gibt er einen hervorragend gemachten Architekturführer heraus, mit dem er „seiner Stadt“ etwas zurückgeben möchte. Wir sind mit diesem Führer einen Sonntag lang durch diese Stadt gestreift.
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Wein im Supermarkt: Der „Super Shoppen Shopper“ 2014-2015 hat sich weiter professionalisiert
Cordula Eich hat jetzt eine Pressereferentin. Diese schickte mir pünktlich zum Erscheinungstermin der siebten Ausgabe des „Super Schoppen Shopper 2014-2015“ mein Rezensionsexemplar zu. Das ist nicht die einzige sichtbare Professionalisierung… Lies den Rest des Artikels »
Berliner Gaslicht-Streit zum Dritten: Aufsatzleuchten bleiben – zumindest die Masten
In zwei Beiträgen (und Nachträgen) habe ich scheibchenweise zu ergründen versucht, was genau mit den Berliner Gaslaternen passieren soll. Das kann man hier und hier nachlesen. Nun habe ich neue Informationen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhalten, die allerdings danach unsere schriftliche Kommunikation einseitig beendet hat – leider nicht ohne neue Fragen offen zu lassen. Ich fasse den Stand der Dinge noch einmal zusammen.
Die „gute Uhr“ von 1970: Zwei IWC Ref. 810A aus dem Familienerbe
Klar kannte ich Begriffe wie „Referenz“ oder „Kaliber“. Aber bei Uhren haben sie spezielle Bedeutungen. Das habe ich schnell gelernt, als ich mich mit zwei geerbten Armbanduhren der Schweizer Firma IWC näher befasst habe.
Neues vom Berliner Gaslicht-Streit: Straßenliste veröffentlicht
Der Berliner Senat will die Gaslaternen abschaffen. So heißt es jedenfalls immer bei den Gegnern dieser Pläne. Tatsächlich gibt es jetzt Neuigkeiten gegenüber meiner letzten Wortmeldung zum Thema (die Sie zum Verständnis erst lesen sollten): Es gibt nun eine Liste von (eher wenigen) Straßen, an denen die Gasleuchten erhalten bleiben sollen. Was nach einem tiefen Eingriff ins Stadtbild klingt, ist tatsächlich aber weit weniger dramatisch.
Wuwa-Wuwa, K70 und Granada: Die Familienautos meiner Kindheit
Als Drittklässler konnte ich 1973 auf dem Schulhof jedes vorbeifahrende Auto sofort benennen – und dazu sagen, ob diese Modellvariante gegenwärtig noch gebaut wird. Damals war ich neun. Meine Klassenkameraden waren darüber verblüfft, dabei war es doch ganz einfach: Es gab ja nicht sehr viele verschiedene Autotypen.
Buchrezension: Authentizität und Gemeinschaft – über das linksalternative Leben in den Siebzigern
Mit dem Geburtsjahrgang 1964 bin ich einen Tick zu jung, um das „Linksalternative Leben in den siebziger und frühen achtziger Jahren“ (Untertitel) selbst als erwachsener Akteur erlebt haben zu können. Noch einmal drei Jahre jünger ist der Autor dieser Untersuchung: Der 1967 geborene Sven Reichhardt erforscht auf 1.000 Seiten mit dem Instrumentarium des neutralen Wissenschaftlers die selbsternannte alternative Avantgarde, die das geistige Klima in Deutschland im Grunde bis heute entscheidend prägt – das Buch ist eine imponierende Fleißarbeit.
Bungalow Germania – der deutsche Biennale-Beitrag ist erstaunlich und verstörend
So macht man das: Deutschland hat 2014 einen Beitrag zur Architektur-Biennale, der sofort verstanden wird, enorme Schauwerte liefert und dann auch noch der Erkenntnis dient.
Buchrezension: Nettelbeck und Familie – Vom Abenteuer, heute Vater zu sein. Von Gerhard Matzig
Der Journalist Gerhard Matzig verarbeitet prägende Episoden seines realen Lebens zu launigen, teil-fiktiven Büchern – und hat damit Erfolg. Nach „Meine Frau will einen Garten“ (2010, meine Rezension hier) lesen wir nun über „Nettelbeck und Familie“.
Buchrezension: Das Tempelhofer Feld von Rolf Lautenschläger
Am 25. Mai können die Berliner in einer Volksabstimmung darüber abstimmen, ob das Tempelhofer Feld von jeglicher Bebauung freigehalten werden soll, oder ob die Ränder der riesigen Freifläche des ehemaligen Flughafens Tempelhof bebaut werden können, wie es der Berliner Senat plant. Rechtzeitig dazu ist ein kleines, feines Buch erschienen, prall gefüllt mit Geschichten von diesem mythischen Ort.
Feuerwachtürme in der DDR: Stasi und NVA wachten mit
Heute fiel mir wieder ein schlanker, 30 Meter hoher Turm an der B1/B5 bei Hoppegarten östlich von Berlin auf. Schon immer war da die Frage, wozu diese im Gebiet der ehemaligen DDR offenbar nach Typenentwurf errichteten Türme dienen sollten. Verkehrsüberwachung der Einfallstraßen in die Hauptstadt? Das war die Vermutung. Doch es sind Feuerwachtürme. Zumindest sind sie unter diesem Vorwand errichtet worden…
Gipfel des Wietkiekenberges bei Ferch (Brandenburg) mit Feuerwachturm. Foto: Lienhard Schulz, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license
„Nutzung nicht vorgesehen“: Minimalistische Denkmalpflege am KZ Sachsenhausen
Das „Grüne Ungeheuer“ ist saniert worden. Oder zumindest gesichert: Ein Gebäude an der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in wichtiger städtebaulicher Lage ist vor dem weiteren Verfall bewahrt worden – indem man es ohne Nutzung und ohne Fenster in situ konserviert hat. Eine eher ungewöhnliche denkmalpraktische Maßnahme…
Buchrezension: Vor den Zerstörungen der „Sanierung“: Steele – wie es einmal war
Als Kind und Jugendlicher bin ich in Essen-Steele aufgewachsen. Während dieser Zeit, in den siebziger Jahren, wurde dort eine verheerende Flächensanierung durchgeführt. Ein ansprechendes kleines Buch zeigt jetzt Ansichten aus dem alten Steele vor der „Sanierung“.
Beelitz-Heilstätten: Fotos von einem sensationell verfallenen Ort
Warum habe ich eigentlich eine teure und aufwändige Architektur-Fotoausrüstung? Warum ein extremes 17-mm-Tilt-und-Shift-Objektiv und eine System-Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor, wenn ich dann doch die meisten Architekturbilder mit der Kompaktknipse oder gleich mit dem Mobiltelefon mache? – Hier gibt es iPhone-Fotos von einem Sonntags-Abstecher nach Beelitz-Heilstätten…
Der Operationspavillon für Tbc-Kranke ist 1927/28 durch den Architekten Fritz Schulz expressionistisch angehaucht errichtet worden
Ein Tick anders: Ein Fernsehfilm mit Architektur-Affinität
„Die Ticks kommen, wann sie wollen, und nicht, wenn man sie braucht“ – das sagt die patente 17-jährige Eva (Jasna Fritzi Bauer), Hauptfigur in dem Fernsehfilm „Ein Tick anders“ von 2010. Eva hat das Tourette-Syndrom, oder auch „Koprolalie“: Sie muss zwanghaft üble Schimpfworte ausstoßen. Der Film besticht nicht nur durch seine sympathische Hauptfigur und die erfrischende Story, sondern auch durch seine ungewöhnliche Architektur-Affinität. Ein paar Screenshots als Zitate…
Hier ist Eva zuhause: Der 30er-Jahre-Bau mit leichtem Kreissegmentbogen über der Tür wird immer wieder gezeigt
Güterfelde: Wohnungen ins Lustschloss gequetscht
Ein Nürnberger Projektentwickler hat das Neorenaissance-Schloss Güterfelde, zwischen Berlin und Potsdam gelegen, zu Wohnzwecken umgebaut. Kreative Denkmalpflege oder Absurdität?
Im so genannten „Lehmbau“ aus den fünfziger Jahren sind neun Reihenhäuser eingebaut worden, die der Investor „Townhouses“ nennt. Im Schloss selbst sind 27 Wohnungen entstanden – einige davon im Wortsinne „unterirdisch“.
Buchrezension: Architektur in Essen 1960–2013
Der zweite Band des Architekturführers für die Großstadt Essen ist erschienen. Viele kuriose Bauten sind darin enthalten – und eine Kritik an der Flächensanierung der sechziger und siebziger Jahre am Beispiel des Stadtteils Essen-Steele
Ein lustiges Folly: Regattaturm am Baldeneysee. Hier hat der Rezensent als Kind gerudert (Architekt: Horst Lippert/Hochbauamt Essen, 1962)
Buchrezension: Faszination Eisenbahn – Bahnkultur in Brandenburg
Ein Allerweltstitel wie „Faszination Eisenbahn“ führt zunächst auf die falsche Fährte. Doch dieses Buch ist eben keine Publikation von enthusiastischen Eisenbahnfans („Pufferküssern“), sondern eine offizielle Veröffentlichung des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege. Hier finden sich, systematisch aufbereitet, verdienstvolle Informationen – und einige kleine Ungereimtheiten.
Rimpl, Eiermann, Schinkelschule: Ein Sonntagsausflug ins Havelland
Auf dem Weg zu einigen Bauten der Moderne im Havelland findet man am Wegesrand auch noch etwas ganz Anderes: Kirchen der Schinkelschule zum Beispiel. Und eine Goldelse im Wald. Ein Bericht von einem kleinen Sonntagsausflug im Februar 2014.
104 Minuten Jam-Session: „Cha Cha 2000“ Live in Tokyo 1996 von La! Neu?
Eine dreieinhalbstündige Mischung aus Party und Rockkonzert, die in einer 104-minütigen Jam-Session über ein einziges Stück gipfelt: Klaus Dinger und seine Band La! Neu? – ein Nachfolgeprojekt der Krautrock-Gruppen Neu! und La Düsseldorf – spielten 1996 in Tokio Cha Cha 2000 vom La-Düsseldorf-Album Viva (1978) in einer Länge, die bei Anderen ein abendfüllendes Konzert dauert. Der Mitschnitt davon erschien 1998 in Japan als Doppel-CD. Was für eine Entdeckung!