„Pack die Badehose ein“ ist an einem trüben Februarsonntag vielleicht nicht der erste Rat, aber eine kleine Architektur-Tour in den Berliner Stadtteil Wannsee ist es dann doch geworden…
Archiv für die Kategorie ‘Architektur’
Trebbin: Bruno Taut und Friedensstadt
Siedlung Freie Scholle, Schloss Schönhagen und Friedensstadt: Ein januartrüber Sonntagsausflug führt nach Trebbin südlich von Berlin, immerhin die Partnerstadt von Weil am Rhein mit seinem internationalen Architekturzoo. In Trebbin gibt es ein Angerdorf von Bruno Taut, ein unzugängliches neobarockes Schlösschen und ein sozialreformatorisches christliches Siedlungswerk der 1920er Jahre, das von der Sowjetarmee heftig überformt wurde.
Von Friedenau nach Zehlendorf — Baudenkmäler auf einer mobilen Karte
Das Landesdenkmalamt Berlin veröffentlicht seine Denkmalkarte auch in einer mobilen Version. Am Beispiel eines meiner alltäglichen Fahrradwege von A nach B habe ich beide Versionen unterwegs getestet.
Moderne Architektur in Luckenwalde – ein Kurzbesuch
Erich Mendelsohns Hutfabrik hat den Ortsnamen Luckenwalde für alle Zeiten in die internationale Architekturgeschichte einbeschrieben. Das schrumpfende Städtchen südlich von Berlin hat aber noch mehr aus der Epoche der klassischen Moderne zu bieten. iPhone-Knipsfotos als Ausbeute einer Zwei-Stunden-Stippvisite am Sonntagnachmittag…
An der Mosel: Unterwegs mit dem „Dehio“ von 1972
Das auf Georg Dehio zurückgehende „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“ genießt einen quasi-amtlichen Status. Schade nur, dass es für einige Bundesländer noch nicht in den Genuss einer Neubearbeitung gekommen ist. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland muss man bis heute auf eine Auflage von 1972 zurückgreifen. Darin fehlt viel. Reisenotizen von der Mosel…
Museen Dahlem: Das Aus für die Bornemann-Bauten?
Die Museen Dahlem gehörten jahrzehntelang zum festen (West-)Berliner Touristenprogramm. Seit gestern sind diese Museen (mit einer Ausnahme) für immer geschlossen. Die Zukunft der 60er-Jahre-Bauten des Architekten Fritz Bornemann steht in den Sternen; ein Abriss ist wahrscheinlich.
Brandenburg/Havel: Architekt schenkt seiner Stadt einen Architekturführer
Von einem ungewöhnlichen bürgerschaftlichen Engagement ist hier zu berichten: Ein ursprünglich aus Niedersachsen stammender Architekt ist in Brandenburg an der Havel ansässig geworden und hat dort eine Reihe von Bauvorhaben verwirklicht, besonders im Bereich Altbausanierung und Denkmalpflege. Zum 20-jähigen Bürojubiläum gibt er einen hervorragend gemachten Architekturführer heraus, mit dem er „seiner Stadt“ etwas zurückgeben möchte. Wir sind mit diesem Führer einen Sonntag lang durch diese Stadt gestreift.
Berliner Gaslicht-Streit zum Dritten: Aufsatzleuchten bleiben – zumindest die Masten
In zwei Beiträgen (und Nachträgen) habe ich scheibchenweise zu ergründen versucht, was genau mit den Berliner Gaslaternen passieren soll. Das kann man hier und hier nachlesen. Nun habe ich neue Informationen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhalten, die allerdings danach unsere schriftliche Kommunikation einseitig beendet hat – leider nicht ohne neue Fragen offen zu lassen. Ich fasse den Stand der Dinge noch einmal zusammen.
Bungalow Germania – der deutsche Biennale-Beitrag ist erstaunlich und verstörend
So macht man das: Deutschland hat 2014 einen Beitrag zur Architektur-Biennale, der sofort verstanden wird, enorme Schauwerte liefert und dann auch noch der Erkenntnis dient.
Buchrezension: Das Tempelhofer Feld von Rolf Lautenschläger
Am 25. Mai können die Berliner in einer Volksabstimmung darüber abstimmen, ob das Tempelhofer Feld von jeglicher Bebauung freigehalten werden soll, oder ob die Ränder der riesigen Freifläche des ehemaligen Flughafens Tempelhof bebaut werden können, wie es der Berliner Senat plant. Rechtzeitig dazu ist ein kleines, feines Buch erschienen, prall gefüllt mit Geschichten von diesem mythischen Ort.
Das Blaue Wunder von Chemnitz: Eisenbahnviadukt in Gefahr
Ein Verkehrsbauwerk als Wahrzeichen: Wie die Elbbrücke „Blaues Wunder“ in Dresden steht in Chemnitz das markante Eisenbahnviadukt über Annaberger Straße und Beckerstraße für Industrie und Fortschritt. Doch im Zuge des Fortschritts will die Deutsche Bahn das Viadukt abreißen. Den Entwurf eines Ersatzbauwerks gibt es schon. Würde er umgesetzt, verlöre Sachsens drittgrößte Stadt einen zentralen Identifikationsort.
Feuerwachtürme in der DDR: Stasi und NVA wachten mit
Heute fiel mir wieder ein schlanker, 30 Meter hoher Turm an der B1/B5 bei Hoppegarten östlich von Berlin auf. Schon immer war da die Frage, wozu diese im Gebiet der ehemaligen DDR offenbar nach Typenentwurf errichteten Türme dienen sollten. Verkehrsüberwachung der Einfallstraßen in die Hauptstadt? Das war die Vermutung. Doch es sind Feuerwachtürme. Zumindest sind sie unter diesem Vorwand errichtet worden…
Gipfel des Wietkiekenberges bei Ferch (Brandenburg) mit Feuerwachturm. Foto: Lienhard Schulz, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license
„Nutzung nicht vorgesehen“: Minimalistische Denkmalpflege am KZ Sachsenhausen
Das „Grüne Ungeheuer“ ist saniert worden. Oder zumindest gesichert: Ein Gebäude an der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in wichtiger städtebaulicher Lage ist vor dem weiteren Verfall bewahrt worden – indem man es ohne Nutzung und ohne Fenster in situ konserviert hat. Eine eher ungewöhnliche denkmalpraktische Maßnahme…
Buchrezension: Vor den Zerstörungen der „Sanierung“: Steele – wie es einmal war
Als Kind und Jugendlicher bin ich in Essen-Steele aufgewachsen. Während dieser Zeit, in den siebziger Jahren, wurde dort eine verheerende Flächensanierung durchgeführt. Ein ansprechendes kleines Buch zeigt jetzt Ansichten aus dem alten Steele vor der „Sanierung“.
Beelitz-Heilstätten: Fotos von einem sensationell verfallenen Ort
Warum habe ich eigentlich eine teure und aufwändige Architektur-Fotoausrüstung? Warum ein extremes 17-mm-Tilt-und-Shift-Objektiv und eine System-Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor, wenn ich dann doch die meisten Architekturbilder mit der Kompaktknipse oder gleich mit dem Mobiltelefon mache? – Hier gibt es iPhone-Fotos von einem Sonntags-Abstecher nach Beelitz-Heilstätten…
Der Operationspavillon für Tbc-Kranke ist 1927/28 durch den Architekten Fritz Schulz expressionistisch angehaucht errichtet worden
Ein Tick anders: Ein Fernsehfilm mit Architektur-Affinität
„Die Ticks kommen, wann sie wollen, und nicht, wenn man sie braucht“ – das sagt die patente 17-jährige Eva (Jasna Fritzi Bauer), Hauptfigur in dem Fernsehfilm „Ein Tick anders“ von 2010. Eva hat das Tourette-Syndrom, oder auch „Koprolalie“: Sie muss zwanghaft üble Schimpfworte ausstoßen. Der Film besticht nicht nur durch seine sympathische Hauptfigur und die erfrischende Story, sondern auch durch seine ungewöhnliche Architektur-Affinität. Ein paar Screenshots als Zitate…
Hier ist Eva zuhause: Der 30er-Jahre-Bau mit leichtem Kreissegmentbogen über der Tür wird immer wieder gezeigt
Güterfelde: Wohnungen ins Lustschloss gequetscht
Ein Nürnberger Projektentwickler hat das Neorenaissance-Schloss Güterfelde, zwischen Berlin und Potsdam gelegen, zu Wohnzwecken umgebaut. Kreative Denkmalpflege oder Absurdität?
Im so genannten „Lehmbau“ aus den fünfziger Jahren sind neun Reihenhäuser eingebaut worden, die der Investor „Townhouses“ nennt. Im Schloss selbst sind 27 Wohnungen entstanden – einige davon im Wortsinne „unterirdisch“.
Buchrezension: Faszination Eisenbahn – Bahnkultur in Brandenburg
Ein Allerweltstitel wie „Faszination Eisenbahn“ führt zunächst auf die falsche Fährte. Doch dieses Buch ist eben keine Publikation von enthusiastischen Eisenbahnfans („Pufferküssern“), sondern eine offizielle Veröffentlichung des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege. Hier finden sich, systematisch aufbereitet, verdienstvolle Informationen – und einige kleine Ungereimtheiten.
Rimpl, Eiermann, Schinkelschule: Ein Sonntagsausflug ins Havelland
Auf dem Weg zu einigen Bauten der Moderne im Havelland findet man am Wegesrand auch noch etwas ganz Anderes: Kirchen der Schinkelschule zum Beispiel. Und eine Goldelse im Wald. Ein Bericht von einem kleinen Sonntagsausflug im Februar 2014.
Buchrezension: Fast seit 25 Jahren – der Reimer-Architekturführer Berlin
1989 kam der Architekturführer Berlin aus dem Reimer-Verlag erstmals auf den Markt – damals zunächst noch beschränkt auf das Gebiet von West-Berlin. Inzwischen gibt es dieses Standardwerk für die deutsche Hauptstadt in einer überarbeiteten und erweiterten 7. Auflage.