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Beelitz-Heilstätten: Fotos von einem sensationell verfallenen Ort

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Warum habe ich eigentlich eine teure und aufwändige Architektur-Fotoausrüstung? Warum ein extremes 17-mm-Tilt-und-Shift-Objektiv und eine System-Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor, wenn ich dann doch die meisten Architekturbilder mit der Kompaktknipse oder gleich mit dem Mobiltelefon mache? – Hier gibt es iPhone-Fotos von einem Sonntags-Abstecher nach Beelitz-Heilstätten…

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Der Operationspavillon für Tbc-Kranke ist 1927/28 durch den Architekten Fritz Schulz expressionistisch angehaucht errichtet worden

Beelitz-Heilstätten, etwa 30 km südwestlich der Berliner Stadtgrenze gelegen, ist seit 20 Jahren ein Hot-Spot für Hobbyfotografen auf der Suche nach dem ultimativen Verfall. Weder halbherzige Baustellenzäune noch stapelweise Anzeigen eines Wachschutzes hindern die Leute daran, dieses Areal zu fotografieren. Nun waren wir auch wieder einmal dort – ohne Fotoausrüstung. Das Mobiltelefon musste reichen.

Und die eingebaute Kamera des iPhone 4S reichte. Da dieses WordPress-Theme leider nur Bilder von 700 Pixeln Breite zulässt (das zu ändern, ist eine meiner nächsten Baustellen), sind die Bilder hier nur stark herunterskaliert zu sehen.

Was ist nun dieses Beelitz-Heilstätten, und warum ist es so sensationell verfallen? Auskunft gibt die Website www.beelitzer-heilstaetten.de mit Material des Landesdenkmalamts. Kurzfassung: Ab 1898, zuerst von dem bekannten Architekten Heino Schmieden (mit J. Bethke) erbaut, später bis 1930 von Fritz Schulz ergänzt, errichtete die Landesversicherungsanstalt Berlin hier ein Lungensanatorium. Nach 1945 hat die Sowjetarmee die weitläufigen Anlagen als Militärhospital genutzt. Seit deren Abzug 1994 steht Beelitz-Heilstätten in weiten Teilen leer. Lungenkrankheiten sind ausgerottet, und neue medizinische Nutzungen ließen sich nur für einen kleinenen Teil der Gebäude finden – ein aktuelles Schlaglicht dazu in der Berliner Zeitung. Die Heilstätten heißen hier „Geisterhäuser von Beelitz“, anderswo ist vom „Zauberberg Brandenburgs“ zu lesen, was schon deshalb nicht stimmen kann, weil die Anlage im märkischen Sand topfeben ist.

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Iwan der Schreckliche wacht immer noch über das ehemalige sowjetische Militärhospital. Man beachte seine Sanitäter-Tasche

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Das sogenannnte „Heiz-Kraft-Werk“ wird von einem Förderverein betreut

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Geschrieben von Benedikt Hotze

16. März 2014 um 23:12

Abgelegt in Allgemein,Architektur

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