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Wein im Supermarkt: Der „Super Shoppen Shopper“ 2014-2015 hat sich weiter professionalisiert

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Cordula Eich hat jetzt eine Pressereferentin. Diese schickte mir pünktlich zum Erscheinungstermin der siebten Ausgabe des „Super Schoppen Shopper 2014-2015“ mein Rezensionsexemplar zu. Das ist nicht die einzige sichtbare Professionalisierung…super-schoppen-super-schoppen-shopper-2014-2015-genial-fuer-den-weinkauf-beim-einkauf Die Pionierin des Weinführers für Discounter-und Supermarktweine hat außerdem zwei Mitverkoster mit an Bord geholt. In dem neuen Band tritt sie, wie immer nicht ganz ernst gemeint, als bebrillte Wissenschaftlerin auf. Beim letzten Mal war sie noch James Bond mit Pistole im Korkenzieherformat.

Über Sinn oder Unsinn eines solchen Projekts habe ich mehrfach geschrieben, zuerst bei der Rezension der Ausgabe 2011-2012, dann bei der Rezension der Ausgabe 2012-2013 und zuletzt eben bei jener der Ausgabe 2013-2014. Das möchte ich nicht wiederholen. Cordulas Projekt hat sich längst etabliert und ist damit wesentlich stetiger am Markt als die Bände der Reihe „Die besten Supermarktweine“ von Till Ehrlich, die offenbar zwischen 2004 und 2007 erschienen – damals im renommierten Hallwag-Verlag, während Cordulas Team alles selbst macht. Der (Selbst-)Verlag sitzt in Amsterdam, ihrem Wohnort.

Neu ist eine App für Smartphones „SuperSchoppenShopper“ – eine interaktive Anwendung, die die 100 besonderen Wein-Empfehlungen der Autorin des Labels SSS („Super Schoppen Shopper“) auflistet – das lässt sich nach Ladenkette gliedern, nach Weinfarbe oder nach Preis. Die – gewohnt schnoddrigen – Verkostungsnotizen lassen sich ebenfalls dazuschalten.  Ein erheblicher Fortschritt gegenüber der bisher möglichen Bastellösung: Cordula Eich hatte in der Vergangenheit eine Kooperation mit bild.de (Link führt zu veralteten Inhalten), und diese Bild-Seite konnte man sich auf dem Smartphone bookmarken und hatte damit auch unterwegs eine gewisse Orientierung.

Wobei nichts dagegen spricht, Cordulas Empfehlungen selbst zu überprüfen. Bei einigen Stichproben in diesem Jahr gehe ich nicht mit ihr mit: So hat der 2012er „La Feria Rosada“ von Netto beim letzten Mal drei Gläser und ein „SSS“-Etikett bekommen; der 2013er im neuen Band hingegen nur ein Glas und die Bewertung „geschmacklos“. Ich habe hingegen keinen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden Jahrgängen feststellen können. Das mag daran liegen, dass bei solchen Discounterweinen in verschiedenen Chargen verschiedene Inhalte sein können, obwohl die Handelsketten viel dafür tun, dass gleich schmeckt, was gleich aussieht.

Auch bei einigen Weißwein-Empfehlungen für Aldi Nord möchte ich ihr nicht folgen, während „La Grande Amoroso La Puglia“ für 4,99 € sich sehr gut behauptet hat in einer Rotweinverkostung mit italienischen Winzerweinen der 12-Euro-Klasse. Der Aldi-Tropfen war der wuchtigste und konzentrierteste Wein im Test – auch dies nur eine Augenblicksaufnahme, aber ohne Cordula Eichs Buchprojekt hätte ich diesen Augenblick womöglich nicht erlebt. Daher: Weitermachen!

 

Geschrieben von Benedikt Hotze

30. September 2014 um 18:38

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