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Peugeot 504 wird 50

4 Kommentare

„Augen wie die Loren“ schreibt die F.A.S.  Der Peugeot 504 wird 50

Wer ist bitte „die Loren“? Und was ist ein Peugeot? Die Instagram-Generation wird und will das nicht wissen. Der Peugeot 504 war ein Pkw der oberen Mittelklasse, der von 1968 bis 1983 in Sochaux gebaut wurde, Lizenznachbauten entstanden bis 2005 in Nigeria. Ein Weltauto französischer Provenienz also, inklusive Familiale (7-Sitzer-Kombi) und Pick-Up.

Im Sommer 1982 bin ich als Führerscheinneuling mit diesem Auto zehn Tage durch Südfrankreich gefahren. Es gehörte meinem geschätzten Lehrer Paul Struchholz, der gleichzeitig katholischer Priester und beamteter Studienrat war. Er hat mir den Wagen anvertraut.  Und ich habe den Wagen geliebt.

Es es war ein „504 GL“, das heißt, er hatte 96 PS und serienmäßig ein großes Schiebedach. Die Feauteuils waren sehr französisch und bequem. Der Blinkerhebel saß rechts, was ich plausibel fand, weil man beim Abbiegen meist schaltet und daher sowieso die rechte Hand vom Lenker nimmt. Leider habe ich danach noch wochenlang bei Vaters Audi den Scheibenwischer angeschaltet, wenn ich blinken wollte…

Der Motor klang hell, und die nächtlichen Fahrten über französische Landstraßen waren eine Herausforderung. Reflektierende Baken gab es dort nicht.

Übriges, Sophia Loren ist eine italienische Schauspielerin. Ihr Augenschnitt entspricht wohl der charakteristischen Form, die Peugeot damals für ihre Frontscheinwerfer designt hat. Der 504 ist das Paradebeispiel dafür. Auf deutschen Straßen ist er inzwischen komplett verschwunden, ein Exemplar mit H-Kennzeichen habe ich noch nie gesehen.

Geschrieben von Benedikt Hotze

21. Mai 2018 um 22:54

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4 Kommentare zu “Peugeot 504 wird 50”

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  1. Johannes Rataj

    25. Jun 23 um 22:18

    Hallo Benedikt,

    bin bei meiner Recherche nach Paul Struchholz über Deinen Bericht aus dem Sommer 1982 in Südfrankreich mit Pauls 504 gestoßen.

    Soweit ich mich erinnere, war der betreffende 504 ein „TI“ mit Einspritzanlage und 106 PS.

    Aber abgesehen von dieser akademischen Frage erinnere ich mich gern an die Fahrten durch Südfrankreich.

    Gruß
    Johannes

    • Benedikt Hotze

      26. Jun 23 um 10:28

      Lieber Johannes,

      es ist wirklich erstaunlich, wie viele bei einer Netzrecherche nach Paul hier landen – dabei geht es doch nur um ein Auto! Ich habe daraufhin eine kleine biografische Notiz über ihn geschrieben und ihn um Freigabe gebeten. Dies hat er abgelehnt mit dem Hinweis, er wolle keinen Personenkult. Ehrenwert, aber schade!

      PS: Der 504 war wirklich ein GL mit 96 PS. Der nachfolgende 505 mag ein TI gewesen sein…

  2. Peter Breitenbach

    25. Jul 18 um 16:42

    Hallo Benedikt, auch ich bin über den Namen Paul Struchholz hierher gelangt und erinnere mich noch gut an ihn damals am Hammonense. Einen Peugeot 504 hatte ich mal während meines Studiums von einem Freund geliehen, um nach Italien zu fahren. Flottes Auto, sehr komfortabel, hat aber gesoffen ohne Ende. Es war damals schon alt, hatte aber einen der stärkeren Motoren mit Vergaser. Einmal wollte er nicht anspringen und war versoffen. Nach einer Stunde mit geöffnetem Vergaser in der Sonne ging es dann. Außerdem das einzige Mal, dass ich an der Grenze in Bellinzona gefilzt wurde. Ob’s am Auto lag? Viele Grüße Peter

  3. Rainhard Fuchs

    5. Jul 18 um 16:56

    Hallo Benedikt,

    bei einer kleinen Google-Recherche zu Paul Struchholz (ob es über ihn im Netz irgend etwas aktuelles gibt) stoße ich auf deinen Text zum Peugeot 504, in dem ich zumindest mal mit hoher Geschwindigkeit von Hamm nach Allagen mitgefahren bin. Bei der Frankreichfahrt war ich wo anders an Bord. Wirklich ein Auto mit Charme und Seele. Vor nicht allzu langer Zeit hab ich irgendwo noch ein Exemplar gesehen.

    Herzliche Grüße
    Rainhard

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