Auf meinem täglichen Fahrradweg fiel mir ein Trümmerhaufen auf: Das Haus Brümmerstraße 48 in Berlin-Dahlem wurde abgerissen; das damit verbundene Haus Nr. 50 steht noch. Genutzt wurde das Doppelhaus-Ensemble bislang von der Freien Universität Berlin (FU). Zerstört die FU hier ihr historisches Erbe?
Liebe Mutter – (m)eine kleine berufliche Autobiografie
Liebe Mutter,
du hast mich gebeten, dir einmal aufzuschreiben, wie ich vom Architekturstudium zu meiner Berufstätigkeit als Journalist gekommen bin – oder als Architekturvermittler, Architekturkritiker, Redakteur, Pressereferent… Der Bezeichnungen gibt es viele, such dir eine aus. Ich habe mich gelegentlich selbstironisch als „Schreiberling“ bezeichnet. Nur „Architekt“ darf ich mich nicht nennen, denn dieser Begriff ist berufsrechtlich geschützt, und ich erfülle trotz des abgeschlossenen Architekturstudiums die Voraussetzungen nicht, ihn zu führen. Das stört mich aber keineswegs, denn ich habe einfach einen anderen Weg eingeschlagen. Und davon möchte ich dir hier berichten.
Der unbekannte Architekt Ludwig Spreitzer: Zwischen NS-Zeit und Wiederaufbau
Als ich Neujahr 1989 nach Westberlin kam, sagte man mir: Wir fangen alle in Neukölln an, aber wir wollen hier schnell weg – obwohl David Bowie „Neuköln“ (sic!) schon in den frühen Achtzigern besungen hatte. Heute ist Neukölln Hipster-Hochburg. Und ich habe das Haus Richardstraße 63, das damals meine erste Berliner Unterkunft wurde, jetzt wiederbesucht: ein denkmalgeschütztes 50er-Jahre-Gebäude in der Tradition der 20er Jahre. Doch wer war dessen Architekt Ludwig Spreitzer? Eine erste Recherche führt vor allem in die NS-Zeit.
IWC: Große Fliegeruhr jetzt auch klein
Ich hatte mich hier ja schon mal über Fliegeruhren geäußert. Meine damalige Schlussfolgerung, nämlich eine billige Quarzuhr von Laco zu kaufen, halte ich heute nicht mehr aufrecht. Man entwickelt sich ja schließlich weiter – zurück zu den Wurzeln. Nun hat die Schweizer IWC (International Watch Corporation) auf einer virtuellen Messe angekündigt, ihre Große Fliegeruhr (Big Pilot, 46 mm) auch in einer kleineren Version (43 mm) anzubieten. Die FAZ hat darauf sehr treffend von der „Small Big Pilot“ geschrieben…
Rüdersdorf: Die Kathedrale des Kalks
Rüdersdorf bei Berlin (so der offizielle Ortsname) besteht hauptsächlich aus einem 4 km langen Tagebauloch, das man auch als „Negativabdruck von Berlin“ bezeichnet. Denn dort wurde und wird Kalkstein abgebaut, der als Rohstoff für die Zementproduktion dient. Zement wird für Mörtel und Beton benötigt; die Zement-Produktion in Rüdersdorf wuchs in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts um 1000%. Eine eindrucksvolle Schachtofenbatterie aus den 1870er Jahren ist heute die Attraktion des dortigen Museumsparks. Und eine kleine Eisenbahnbrücke aus DDR-Zeiten mein heimlicher Favorit. Ein Sonntags-Reisebericht
Rätselhaft: Klassisch modernes Relief am Friedhof Teltow
Wir haben an der Mauer des Friedhofs am Weinbergsweg in Teltow ein beeindruckendes Beton-Relief vorgefunden, das uns ikonografisch beschäftigt hat.
Tragbare Musikbox? Test der Dockin D fine + 2
Für die einen ist es nur eine schwarze Kiste, für die anderen ist es die beste portable Bluetooth-Soundbox des Marktes in der Preisklasse unter 200 €. Wir haben die Box getestet – und waren zuerst etwas ernüchtert. Bis wir den passenden Maßstab angelegt haben.
Ludwigsfelde – auf den Spuren der Rüstungsindustrie der Nazis
Ludwigsfelde südlich von Berlin hat kein historisch gewachsenes Zentrum. Bedeutend wurde der Ort erst mit der Ansiedlung eines Betriebs der nationalsozialistischen Rüstungsindustrie. Wir haben bei einem Sonntagsausflug nach Spuren dieser Zeit im Stadtbild gesucht.

Relikt am Waldrand: Verlassenes Vorkriegs-Trafogebäude Garagengebäude im Industriepark Ludwigsfelde-Ost (Standort-Koordinaten: 52.3168628, 13.2634632)
BCH dreht auf – Vier Bücher des emeritierten Architektur-Redakteurs Wolfgang Bachmann
Willkommen auf der Medienseite! Zu berichten ist von einem langjährigen Architektur-Redakteur, der im Ruhestand literarisch aufdreht: Auf Veranlassung des Autors erreichten uns vier Bücher von Wolfgang Bachmann in vier Verlagen. Da geht es um Umbrüche in der Medienbranche, um die Identitätskrise eines alternden Feuilletonisten, um die fiktive Verbindung eines Bauträgers zum Rotlichtmilieu und schließlich um Beobachtungen unter freiem Himmel. Eine Vierfach-Rezension
Haus Baensch von Hans Scharoun in Berlin-Spandau: Frevel an einem Baudenkmal

Haus Baensch, 1934-35 von Hans Scharoun, zeigt zur Straße eine Ansicht eines Satteldachhauses mit Lochfassade, die zwar auch keineswegs konventionell wirkt, aber in den orthogonalen Ansichtszeichnungen offenbar in der Nazizeit problemlos genehmigt werden konnte. Zur Havel hin öffnet sich das Haus hingegen in spektakulärer Weise zum Landschaftsraum. Nun wurde das großartige Haus unsachgemäß beschädigt.
Telefunken-Musikanlage von 1976: 45 Jahre alt und kein bisschen leise
Heute hören ja Viele ihre Musik per Streaming auf aktiven Bluetooth-Lautsprechern. Hallo Alexa, mach mal lauter! Früher [tm], als alles bekanntlich besser war, hörte man Musik über so genannte Stereoanlagen. Aber auch da gab es schon mal einen Generationenkonflikt…
Buchrezension: Technophoria von Niklas Maak
In seinem Roman „Technophoria“ zieht der Kunst- und Architekturkritiker Niklas Maak die Verheißungen einer schönen neuen Digitalwelt durch den Kakao.
Prioritäten der Berliner Polizei: „Kommen Sie mal zu Ihrem Fahrzeug!“
Ein ganz normaler Einsatz von Streifenbeamten anlässlich eines vermuteten Bagatellschadens an einem geparkten alten Auto in Berlin wirft Fragen auf: Welche Prioritäten verfolgt die Polizei?
Klassische Moderne: Ein Sonntag in Frankfurt/Oder
Ein wunderbarer Führer zur Architektur aus der Zeit der Weimarer Republik in Frankfurt/Oder hat einen Sonntagsausflug inspiriert. Zu sehen gibt es dort klassische Moderne in allen stilistischen Schattierungen.
Praxistest: Der beste Bluetooth-Kopfhörer
Ich habe schon eine Menge Kopfhörer besessen, die meisten sind am Kabelbruch gestorben – oder an meinen gestiegenen Ansprüchen. Hier beschreibe ich den besten Kopfhörer, den ich je hatte. Dazu muss ich etwas ausholen.
Reihenhaus am Rangierbahnhof: Vier Eisenbahnersiedlungen im Land Brandenburg
Die Eisenbahnersiedlung Neuseddin, rund 50 km von Berlin-Mitte entfernt, erschien uns schon immer als ein bisschen spooky: Warum stehen dort so viele Einfamilien-Reihenhäuser leer? Die Antwort gibt eine Brandschutz-Regelung in der Bauordnung des Landes Brandenburg. – Eine Reise zu vier baugeschichtlich interessanten Siedlungen in Neuseddin, Elstal und Kirchmöser…
Leistungsschutzrecht: Das Gleichnis vom Busfahrer und dem Zoo
Es war einmal ein tüchtiger Busfahrer, der ein bisschen schneller war als die anderen. Er stellte seinen Bus direkt vor dem Bahnhof auf, wo alle ankommenden Besucher automatisch vorbeikommen. Er bot ihnen an, sie kostenlos zum örtlichen Zoo zu fahren. Dankbar gingen die Besucher darauf ein. Sie ertrugen gelassen, dass ihnen der Busfahrer auf den Bildschirmen über den Sitzen dezente Reklame zu verwandten Themen anzeigte.
Moderne Villen in Langerwisch südlich von Berlin
In Langerwisch, einem Ortsteil von Michendorf im Kreis Potsdam-Mittelmark, finden sich zwei neusachliche Villen der späten 1920er Jahre eines weitgehend unbekannten Architekten namens K. F. W. Rausch. Wer ist das? Ein baugeschichtliches Rätsel tut sich auf…
Buchrezension: Alles Platte?
Der Rechtsstaat
Die Idee des demokratischen Rechtsstaats hat es zur Zeit schwer. In unserer Jugend haben wir aus Daffke dagegen opponiert, weil wir ihn für einen Trick der Herrschenden hielten. Despoten wie Trump, Erdogan und Orban machen heute Stimmung dagegen. Um so wichtiger, den Rechtsstaat wertzuschätzen.