Wer aus Richtung Nauen nach Berlin mit dem Auto fährt, kam in den vergangenen Jahrzehnten nicht daran vorbei: Baulich eindrucksvolle, aber leerstehende Kasernenbauten aus der Nazizeit stehen direkt an der autobahnähnlichen Straße gegenüber dem ehemaligen Olympischen Dorf in Elstal. Nun werden die Bauten offenbar systematisch abgerissen.

Auf dem Parkplatz von Karls Erlebnishof: Verbliebene Kasernenbauten, hier mit dem „Löwenturm“ (links) direkt an der B5. Das Gebäude soll wohl erhalten werden.
Meine Bilder zeigen leider nicht, was man von „Berlin-Hamburger Chaussee“ (heute B5) aus im Vorbeifahren sieht: malerische bauliche Situationen mit Torbögen und einem „Löwenturm“, im Sonnenlicht präsentiert. Es erinnert fast an Mussolinis Idealstädte im Lazio…
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Historischer Überblick über die militärische Nutzung der Döberitzer Heide
Die von den sowjetischen Streitkräften 1992 verlassene Militäranlagen („Löwen-Adler-Kaserne“) südlich der B5 stehen nicht unter Denkmalschutz. Somit können auch die prägenden Gebäude abgerissen werden. Der benachbarte Karls-Erlebnishof will dort stattdessen offenbar Wohnungen errichten. Neuere Nachrichten ergeben aber, dass mehr Gebäude erhalten werden sollen als ursprünglich geplant, darunter der markante Löwenturm direkt an der B5.
Als Beifang unseres Sonntagsausflugs haben wir gleich gegenüber der B5, in Elstal, die seit Jahrzehnten desolate Garagenanlage der Flak-Kaserne (1934-35) an der Hauptstraße besucht. Diese steht allerdings unter Denkmalschutz, und so sind die sechs Stahlbeton- und neun Binder-Konstruktionen – in unterschiedlichen Zuständen – erhalten.
Und noch ein Beifang: Ebenfalls in Elstal, zwischen Ort und Bahnstrecke, befinden sich mehrere Speichergebäude, offensichtlich ebenfalls aus den 1930er Jahren.