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Archiv für die Kategorie ‘Architektur’

Eisenbahnrelikte V: Verschiebebahnhof Hamm/Westfalen im Nebel

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In Hamm/Westfalen ist ab 1882 und insbesondere 1912–29 der angeblich größte Verschiebebahnhof Europas errichtet worden. Heute kennen Bahnreisende Hamm hauptsächlich wegen der Zugteilung der ICEs zwischen Berlin und dem Rhein-Ruhr-Gebiet. Der benachbarte Verschiebebahnhof liegt weitgehend brach. Einige Impressionen aus dem Dezember 2024 bei Nebel…

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Geschrieben von Benedikt Hotze

30. Dezember 2024 um 18:26

Dallgow-Döberitz: Nazi-Kasernen und Flak-Garagen

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Wer aus Richtung Nauen nach Berlin mit dem Auto fährt, kam in den vergangenen Jahrzehnten nicht daran vorbei: Baulich eindrucksvolle, aber leerstehende Kasernenbauten aus der Nazizeit stehen direkt an der autobahnähnlichen Straße gegenüber dem ehemaligen Olympischen Dorf in Elstal. Nun werden die Bauten offenbar systematisch abgerissen.

Auf dem Parkplatz von Karls Erlebnishof: Verbliebene Kasernenbauten, hier mit dem „Löwenturm“ (links) direkt an der B5. Das Gebäude soll wohl erhalten werden.

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Geschrieben von Benedikt Hotze

24. Dezember 2024 um 22:29

Gas, Wasser, Gastro: Drei unbekannte Türme im Berliner Südosten

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An einem dezembertrüben Sonntag führte uns ein Ausflug zu drei bemerkenswerten Türmen im südöstlichen Stadtgebiet von Berlin, die mir bislang unbekannt waren. Ausgelöst war die Recherche von Presseberichten über ein gestaltetes Schornsteinbauwerk der Ausflugsgaststätte „Zenner“ aus frühen DDR-Zeiten.

Heizhaus und Wirtschaftshof der Gaststätte „Haus Zenner“, 1953-55 vom VEB Projektierung Berlin

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Geschrieben von Benedikt Hotze

8. Dezember 2024 um 22:00

Eisenbahnrelikte IV: Die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn Berlin–Jüterbog

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Prolog: Die „Kanonenbahn“ auf der Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier hat den deutsch-französischen Krieg 1870/71 entscheidend beeinflusst. Dank der eilig gebauten Strecke konnte Deutschland schneller schwere Waffen ins Kriegsgebiet liefern als der Gegner. Heute tuckern Diesel-Triebwagen der Regionalbahn über das Pündericher Hangviadukt.

Ortswechsel: Die „Königlich Preußische Militär-Eisenbahn“ (KME) zwischen Berlin-Schöneberg und Jüterbog wurde ab 1875 errichtet und um 1920 als Ergebis des Versailler Vertrags entmilitarisiert, also dem zivilen Personenverkehr zugeführt. Nach 1990 wurde die Strecke stillgelegt und dient heute teilweise als Draisinenbahn touristischen Zwecken. Eine Reihe von architektonisch aufwändigen Bahnhofsgebäuden sind erhalten und waren das Ziel unseres heutigen Sonntagsausflugs.

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Geschrieben von Benedikt Hotze

9. Juni 2024 um 23:48

Goebbels, Jugend, Bogensee: Land Berlin will Baudenkmäler in Brandenburg abreißen

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Familien, Radfahrer, Neonazis: An einem sonnigen Sonntag treffen wir am Bogensee (Gemeinde Wandlitz, Kreis Barnim im Land Brandenburg) auf regen Besucherverkehr, der sich auch nicht durch allgegenwärtige Verbotsschilder davon abhalten lässt, den Landsitz zu sehen, den sich Nazigröße Joseph Goebbels ab 1939 errichten ließ, um sich ungestört mit seiner Geliebten zu treffen. Doch das Land Berlin als Besitzer will das denkmalgeschützte Gelände abreißen, um Unterhaltskosten für den Lost Place zu sparen. Landkreis und Gemeinde halten mit einem „Abriss-Moratorium“ dagegen.

Goebbels-Landhaus. Foto: 2024

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Geschrieben von Benedikt Hotze

7. April 2024 um 18:35

Hut, Bad, Prärie: Neues aus Luckenwalde

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Luckenwalde, etwa 50 Kilometer südlich von Berlin gelegen, ist in die internationale Architekturgeschichte eingeschrieben durch die Hutfabrik von Erich Mendelsohn. Was es dort sonst noch zu sehen gibt, hatten wir im September 2017 erkundet und hier aufgeschrieben. Ein Wiederbesuch ergab heute Neues…

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Geschrieben von Benedikt Hotze

29. März 2024 um 22:31

Rüstung, Siedler, Kriegsbeschädigte: Architektur in Babelsberg-Süd

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Potsdam-Babelsberg ist bekannt für seinen Lennéschen Schlosspark, die Villenkolonie Neubabelsberg am Griebnitzsee (mit Frühwerken von Mies van der Rohe) und natürlich die Filmstudios. In Babelsberg-Süd sind uns noch ein paar andere architektonische Besonderheiten aufgefallen…

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Geschrieben von Benedikt Hotze

10. März 2024 um 16:17

Corbusier in Köpenick? Drei Behrens-Bauten im Berliner Südosten

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Oft vorbeigefahren, nie angehalten: Das Bootshaus Elektra (1910-12) an der Wuhlheide stammt von Peter Behrens. Pikant wird die Sache, weil das Landesdenkmalamt (LDA) spekuliert, der junge Le Corbusier könnte an dem Entwurf beteiligt gewesen sein. – Ein Sonntagsausflug in den Berliner Südosten…

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Geschrieben von Benedikt Hotze

5. März 2024 um 21:47

Abgelegt in Architektur,Regionales

Das früheste moderne Haus in Berlin

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In Riesigk (!) nahe des Wörlitzer Parks bei Dessau haben wir die früheste neugotische Kirche Deutschlands identifiziert (1804–09); gestern haben wir das früheste moderne Haus Berlins besucht: die Doppelvilla von Erich Mendelsohn am Karolingerplatz im Westend (Bauausführung: 1922, Quelle: BusB IV C, 1975).

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Geschrieben von Benedikt Hotze

22. Januar 2024 um 00:20

Bizarre Relikte: Hochbunker in Hamm

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In Hamm/Westfalen sind noch alle realisierten Luftschutzbunker der Nazis aus dem zweiten Weltkrieg vorhanden. Eine Fototour zu diesen bizarren Relikten, die in der Regel von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen gebaut wurden

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Geschrieben von Benedikt Hotze

29. Oktober 2023 um 15:35

Eisenbahnrelikte III: Vereinshausbrücke am Bahnhof Westend

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Von den Stadtbahn-Bahnsteigen des Berliner Bahnhofs Westkreuz ist sie (noch) gut sichtbar: die so genannte „Vereinshausbrücke“. Bei unserem jüngsten Besuch fehlten bereits die Metall-Segmente; die Brückenteile wurden ab Mai 2022 demontiert. Nach Auskunft eines Anwohners wurde das letzte Brückenteil Pfingsten 2023 entfernt. Die noch bestehenden Beton-Widerlager (unter denen zu beiden Seiten die S-Bahn verkehrt) dürften auch bald zurückgebaut werden. – Eine Spurensuche führt in die ganz eigene Welt der Eisenbahn-Landwirtschaft mitten in der Millionenstadt.

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Geschrieben von Benedikt Hotze

13. August 2023 um 17:44

Güstrow: Architekturhistorischer Beifang

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Das schrägste Gebäude der mecklenburgischen Kleinstadt Güstrow (knapp 30.000 Einwohner) sehen wir schon bei der Einfahrt in den Bahnhof: das ungenutzte, aber denkmalgeschützte Stellwerk W4 ist wohl ein Nierentisch made in GDR.

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Geschrieben von Benedikt Hotze

11. August 2023 um 00:51

Denkmalrekord in Wuppertal! Oder?

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Wuppertal gilt – nach Köln – als die Stadt mit den meisten eingetragenen Baudenkmälern in Nordrhein-Westfalen. Respekt! Oder kommt diese Zahl vielleicht nur durch eine andere Zählweise zustande?

Ottenbrucher Straße 47: Jede Hausnummer ist ein Einzeldenkmal

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Geschrieben von Benedikt Hotze

2. August 2023 um 15:46

Die Architektin – eine Buchrezension

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Das Cover ist ein Hingucker: Zu sehen ist das Turmrestaurant „Bierpinsel“ in Berlin-Steglitz. Im dem Roman „Die Architektin“ geht es indes um den in der Nähe errichteten „Steglitzer Kreisel“, ein Hochhaus-Projekt der 1970er Jahre, das als Inbegriff des Westberliner Baufilzes in die Geschichte eingegangen ist. Das Buch ist als Schlüsselroman über die schillernde Architektin und Immobilienentwicklerin Sigrid Kressmann-Zschach (1929–1990) angelegt und führt die Mechanismen dieses Baufilzes süffig vor. Es transportiert stimmig den Kolorit der Zeit – schwächelt allerdings bei einigen Details. Dazu später mehr.

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Geschrieben von Benedikt Hotze

25. April 2023 um 00:07

„Rein und raus gleichzeitig“ – Deutschlands erstes Parkhaus als Illusionsarchitektur

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Spitzzackig-expressionistischer Baudekor und eine Haustür, die auf einen Supermarkt-Parkplatz führt: Die Reste von Deutschlands erstem Parkhaus haben als Illusionsarchitektur überlebt.

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Geschrieben von Benedikt Hotze

2. April 2023 um 17:09

Abgelegt in Allgemein,Architektur

Eisenbahnrelikte II: Die Stammbahn – Endstation Prellbock

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Die Stammbahn zwischen Berlin und Potsdam war 1838 die erste Eisenbahnstrecke Preußens – eröffnet nur drei Jahre nach der ersten deutschen Strecke überhaupt, jener zwischen Nürnberg und Fürth. Auf dem zentralen Teilstück der Stammbahn ist davon heute nichts mehr zu erahnen: Die Strecke liegt brach, und der Bahnverkehr zwischen Potsdam und Berlin wird auf einem Umweg über Wannsee geführt. Nun soll die Stammbahn reaktiviert werden. Ein Besuch vor Ort zeigt, dass dafür noch sehr viel getan werden muss. 

Endstation Düppel

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Geschrieben von Benedikt Hotze

12. März 2023 um 23:00

Neugotisch, evangelisch und sozial: Die Halbinsel Hermannswerder in Potsdam

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Eine zu Wohnzwecken umgenutzte Friedhofskapelle (Baunetz-Meldung) führt unseren Sonntagsausflug auf eine etwas abgelegene Halbinsel in Potsdam: Auf Hermannswerder hat sich eine Reihe neugotischer Bauten aus der Zeit von 1891 bis 1911 erhalten, die von dem Textilfabrikanten-Ehepaar Clara und Hermann Hoffbauer für gemeinnützige Zwecke der evangelischen Kirche gestiftet wurden. Zu Ehren der Stifter wurde die Insel nach dem Vornamen des Ehemannes benannt. Die meisten Bauten sind saniert erhalten und dienen heute (wieder) sozialen und Bildungszwecken. (Eintrag Hermannswerder in der Denkmalliste)

Haus 8a (Pflegeschule)

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Geschrieben von Benedikt Hotze

12. Februar 2023 um 17:18

Eisenbahnrelikte: Versorgungsbahn Flughafen Tempelhof

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Immer wieder tauchen Gerüchte auf, der Flughafen Tempelhof, ein architektonisches Prestigeprojekt des NS-Regimes, sei mit irgendwelchen geheimen unterirdischen Bahn-Verbindungen ausgestattet. Die Wahrheit ist simpler: Das Flughafengebäude war mit einem Güter-Anschlussgleis (Versorgungsbahn), das dort in der Frachtebene unter der Empfangshalle durchgeführt wird, mit dem übrigen Eisenbahnnetz verbunden. Dieses ca. 5 km lange Gleis vom Güterbahnhof Hermannstraße bis zum Flughafen existiert heute noch weitgehend, wenn auch überwuchert (Fotos der Strecke auch bei biuup.bplaced.net). Im Januar/Februar 2023 haben wir es erkundet. Dazu gehört vor allem ein auffälliges Brückenbauwerk über die stark befahrene Ringbahn.

Überführungsbauwerk über die Ringbahn

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Geschrieben von Benedikt Hotze

22. Januar 2023 um 16:26

Lust auf Lulu ­– eine barock-klassizistische Idealstadt

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Ludwigslust liegt an der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. Entstanden ist „Lulu“, weil die mecklenburgischen Herzöge ihren Residenzort im Jahr 1764 hierhin verlegt haben – bis sie 1837 wieder zurück nach Schwerin zogen. In den dazwischen liegenden Jahren ist aus dem Nichts eine spätbarock-klassizistische Idealstadt entstanden, die bis heute ein ungewöhnlich großzügiges und einheitliches Stadtbild sowie einige herausragende Bauten des Klassizismus bietet. Eine echte Entdeckung für einen architektonischen Wochenendtrip!

Kirchenplatz und Schloss Ludwigslust

Platz „Am Bassin“ und Schloss Ludwigslust

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Geschrieben von Benedikt Hotze

31. Dezember 2022 um 00:16

Das Moltkeviertel in Essen ­– eine Buchrezension

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Essen war bis in die 1970er Jahre hinein die fünftgrößte Stadt in Deutschland – vor Frankfurt, Düsseldorf, Dortmund, Leipzig oder Stuttgart (als gebürtiger Essener wiederhole ich mich da gern). Ein vierter Band einer verdienstvollen Reihe zur modernen Architektur in Essen beschäftigt sich mit einem ganz erstaunlichen städtebaulichen Projekt der Reform- und Gartenstadt-Architektur kurz vor dem ersten Weltkrieg: dem „Moltkeviertel“. Dort war, einen Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt, eine Mischung aus Industriellen-Villen und Reihenhäusern „kleiner Leute“ Programm. Und der städtebauliche Kulminationspunkt war nicht mehr wie früher eine Kirche, sondern eine Ingenieursschule. Mehr Moderne ging 1908 nicht!

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Geschrieben von Benedikt Hotze

10. Dezember 2022 um 16:47