Der populäre Park am Gleisdreieck in Berlin ist auf einer Eisenbahnbrache entstanden. Nach dem gestalterischen Konzept der Landschaftsarchitekten Atelier Loidl wurden Spuren der früheren Eisenbahnnutzung wie überwucherte Schienen oder ramponierte Stellwerke erhalten und in den Park einbezogen. Umso unverständlicher, dass am Rande des selben Parks ein privater Investor zur Zeit massive gemauerte Viadukte abreißen lässt, die als Spuren der Eisenbahnnutzung unbedingt hätten erhalten werden müssen.
Die angeblich einsturzgefährdeten Viadukte erwiesen sich als so standhaft, dass erste Versuche, die Gewölbe durch punktuellen Angriff zu zerstören, an der masssiven steinernen Konstruktion scheiterten. Mehr dazu auch im Gleisdreieck-Blog. Die dort geäußerte Hoffnung auf einen Abrissstopp Ende 2014 haben sich nicht erfüllt. Uli Klose schreibt dort in einem Kommentar:
Immerhin handelte es sich bei den ollen Ziegeln um die letzten Reste der “Südringspitzkehre” der historischen Ringbahntrasse, die im Potsdamer Ringbahnhof endete. Aber nun ist der Krempel fast weg und der Park hat die Chance, zu einem gesichts- und geschichtslosen Kunstort wie der Potsdamer Platz gegenüber zu werden. Wozu braucht man Monumente, wenn man später auch aus Büchern lesen kann, dass hier einst eines der logistischen Zentren des alten Berlins lag?
Fotos: 18. Januar 2015
Matthias Bauer
9. Apr 23 um 11:21
Immerhin wurde nun der U-Bhf Gleisdreieck in die Liste bedrohter Baudenkmäler aufgenommen. Siehe
https://gleisdreieck-blog.de/2023/03/11/gleisdreieck-in-die-liste-bedrohter-baudenkmaeler-aufgenommen-urbane-mitte-beeintraechtigt-das-wertvolle-historische-ensemble/