Die Stammbahn zwischen Berlin und Potsdam war 1838 die erste Eisenbahnstrecke Preußens – eröffnet nur drei Jahre nach der ersten deutschen Strecke überhaupt, jener zwischen Nürnberg und Fürth. Auf dem zentralen Teilstück der Stammbahn ist davon heute nichts mehr zu erahnen: Die Strecke liegt brach, und der Bahnverkehr zwischen Potsdam und Berlin wird auf einem Umweg über Wannsee geführt. Nun soll die Stammbahn reaktiviert werden. Ein Besuch vor Ort zeigt, dass dafür noch sehr viel getan werden muss.
Die Stammbahnstrecke wird zwischen Potsdam-Griebnitzsee und Berlin-Zehlendorf seit 1945 nicht mehr befahren – mit Ausnahme der Stichstrecke Zehlendorf–Düppel, die von der DDR-Reichsbahn auf Westberliner Gebiet bis 1980 als S-Bahn bedient wurde. Dafür wurde sogar 1972 ein neuer Haltepunkt gebaut. Eine gute Orientierung bietet www.stillgelegte-s-bahn.de. Wir haben uns die verbliebenen Relikte der Stammbahn angesehen.

Zehlendorf-Süd. Das ikonische Stationsschild, das 2003 noch existiert haben muss, haben wir vor Ort nicht gefunden.

Zehlendorf-Süd, die Stammbahn führt hier eingleisig über die Clauertstraße. Jenseits der Stichstrecke Zehlendorf-Düppel Richtung Potsdam sind die Gleise abgebaut.

Endstation Bahnhof Düppel 2023. Hier soll Kleinmachnow zukünftig an den Eisenbahnverkehr angeschlossen werden…

Das spektakulärste Bauwerk der aufgegebenen Stammbahnstrecke ist die Überführung über die ehemalige Autobahntrasse. Diese wurde von der DDR nach dem Mauerbau verlegt. Die noch vorhandene Autobahn wurde deutlich nach 1990 „renaturiert“, wobei auch das bis dato erhaltene Kreuzungsbauwerk der Stammbahn mit der Stahnsdorfer Friedhofsbahn zerstört wurde. Diese Brücke wurde hingegen erhalten.