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Schönefeld: Sechs mittelalterliche Dorfkirchen rund um den BER

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Die Gemeinde Schönefeld im Landkreis Dahme-Spreewald im Bundesland Brandenburg beherbergt den Flughafen Berlin-Brandenburg BER. Rund um den Airport haben wir sechs im Kern mittelalterliche Dorfkirchen besucht. Die Fahrt war erratisch, weil man immer um das riesige Airport-Gelände herummuss…

Die Gemeinde Schönefeld ist das Ergebnis von Eingemeindungen ehemals unabhängiger Dörfer, die weder städtebaulich noch historisch einen engen Verbund bilden.

Wir starten in Großziethen. Der auffällige neugotische Turm stammt von 1877 und wird dem Schinkel-Schüler F. A. Stüler zugeordnet.

Das eigentliche Kirchenschiff aus Feldsteinen stammt aus dem 13. Jahrhundert. Heute befindet sich darin unter anderem eine „Bücherkirche“.

Die Feldsteinkirche in Waßmannsdorf stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts (andere Quelle: von 1300). Der romaniserende Westturm (im Bild rechts) und die Vorhalle vor dem Südportal sind erst aus dem Jahr 1926!

Die Kirche in Schönefeld selbst wirkt mit ihren Nebengebäuden sehr einheitlich und zu „schön“ für eine mittelalterliche Kirche. Tatsächlich weiß Wikipedia:

In den Jahren 1904 und 1905 wurde das Bauwerk von Franz Schwechten massiv verändert. Er ließ in Schönefeld sämtliche Fenster neu einfassen und „romanisieren“. Das Westportal wurde umgestaltet und das Fachwerk im Westturm durch Feldstein ersetzt. Hinzu kamen eine Sakristei sowie eine Kapelle.

Franz Schwechten war ein bekannter Architekt des späten Historismus und hat unter anderem die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und den Anhalter Bahnhof gebaut.

Die Kirche in Waltersdorf aus dem 13. Jahrhundert weist ein schiffsbreites, wehrhaftes Westwerk auf, vergleichbar mit Havelberg.

1711 vergrößerte die Kirchengemeinde die Fenster und überformte die Portale barock.

Aus dieser Zeit dürfte diese großartige Holztür stammen.

Die Kirche in Kiekebusch stammt aus dem 14. Jahrhundert; der Westturm ist barock von 1718.

Die kleine Kirche in Rotberg wirkt eher wie eine Friedhofskapelle, das Glockentürmchen im Giebel erinnert an „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Das obere Drittel des Kirchenschiffs und die neugotische Ornamentik der Maßwerk-Fenster und Portale sind klar erkennbar aus dem 19. Jahrhundert.

Schließlich landen wir noch in Selchow, wo ebenfalls ein wehrhaftes Westwerk zu sehen ist. Die spätromanische Dorfkirche ist augenscheinlich weitgehend im Ursprungszustand erhalten.

 

Geschrieben von Benedikt Hotze

19. November 2021 um 00:22

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