tzetze

Das Blog von tze

Archiv für die Kategorie ‘Gesellschaft und Politik’

Rot kann weg? Luxus-Investor verhöhnt Bestandsgebäude vor dem Abriss

keine Kommentare

Von der viel befahrenen Clayallee gut sichtbar, sind die Einfamilienhäuser am Luchsweg in Berlin-Dahlem rot angesprüht worden. Vandalismus? Mitnichten. Eher ein kackfreches Statement im Sinne von „Weil ich es kann“. Denn ein Immobilien-Heini, der auf seiner Website wirklich kein peinliches Klischee auslässt, errichtet dort „die teuersten Wohnungen Berlins“ (Bild-Zeitung). Die für amerikanische Soldaten gebauten, eher bescheidenen Eigenheime werden dafür abgerissen. Vor dem Abriss werden die Bestandsgebäude durch den Investor noch mal kurz verhöhnt. In den Neunzigern gab es dazu mal einen Auto-Aufkleber: „Eure Armut kotzt mich an“.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

21. Januar 2024 um 00:00

Finanzberatung: Es sind alles Verkäufer da draußen!

keine Kommentare

Die EU-Kommission will gerade ein Provisionsverbot für Anlageberatungen bei Kleinanlegern durchsetzen. Warum wundert es mich nicht, dass ausgerechnet Unions- und FDP-Politiker dagegen sind? Diese Parteien werden von Lobbyisten beeinflusst, die am Status Quo Milliarden verdienen. Zu Lasten der Verbraucher und Kleinanlegerinnen.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

19. August 2023 um 00:02

Deutschlands formschönster Kreisverkehr: So wird das nichts mit dem autonomen Fahren

1 Kommentar

Die Autoindustrie verfolgt mit missionarischem Impetus das Ziel des selbstfahrenden Autos. Zwei prinzipielle Hindernisse werden dabei ausgeblendet: die Haftungsfrage und die Grenzen der Künstlichen Intelligenz.

Deutschlands formschönster Kreisverkehr auf Rügen: Kann Künstliche Intelligenz diese Situation analysieren?

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

3. August 2022 um 00:42

Weimar: Rhabarbar in der Garage von Thomas Kemmerich

keine Kommentare

Die Weimarer Studenten-, pardon: Studierenden-Szene ist woke, divers und international. Jedenfalls hat die studierende Tochter dem besuchenden Papa dies so vorgeführt. Eine wohl nicht ganz legale Nachtbar in einer privaten Garage der Weimarer Westvorstadt hat uns eine andere Facette der örtlichen Gastronomie gezeigt: die „Rhabarbar“. Die Garage gehört zu dem privaten Anwesen des kurzzeitigen Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

7. Juni 2022 um 00:31

Fools die laughing still: Frank Blomberg aka Dorsch †1983

keine Kommentare

Viele hielten ihn für einen Albino: helle Haut, weißblonde Haare, getönte Brille. Als ich ihn kennenlernte, war er drei Schulklassen unter mir. Er fiel auf dem Schulhof auf, weil er an seiner Jacke stets vier Buttons seiner bevorzugten Musikgruppen trug: Pink Floyd, Deep Purple, Whitesnake, Rolling Stones. Wir reden von 1980, da war sowas für einen 13-jährigen Teenager Glaubenssache.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

13. April 2022 um 03:17

Blitze, Busse und Telegraphen: Reliefs an der Post in Velten von 1931

keine Kommentare

Auf einem unserer legendären Sonntagsausflüge im Berliner Umland ist uns die Post in Velten, Landkreis Oberhavel, aufgefallen. Vier sehr originelle Reliefs zeugen von der Modernität des Postwesens in der Weimarer Republik.    

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

4. April 2022 um 23:58

Anleitung zum Dorfkrimi

keine Kommentare

Unzählige Fernsehfilme nerven mit immer dem selben Schema: Dorfheimkehrerin entdeckt unfreiwillig ein Dorfgeheimnis. Eine Anleitung für Drehbuchautoren

Foto: ARD

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

27. Januar 2022 um 04:43

Vom Guten Hirten: Eine Kirche als Gefängnis!

2 Kommentare

So etwas habe ich noch nie gesehen: eine katholische Kirche mit vier sternförmig auf einen Zentralbau mit Altar („Sanktuarium“) ausgerichteten Langhäusern. Das Grundriss-Layout erinnert nicht zufällig an die übliche Bauweise von Gefängnissen im 19. Jahrhundert: Das Kloster vom Guten Hirten in Berlin-Marienfelde, errichtet 1904, diente dazu, „sittlich gefährdete“ Mädchen wegzusperren.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

9. August 2021 um 00:24

„Papa, glaubst du an Gott?“

keine Kommentare

Irgendwann musste sie ja kommen, die Gretchenfrage: „Papa, glaubst du an Gott?“ fragte mich eine meiner Töchter im Alter von 14. Ich antwortete ihr mit einer Gegenfrage: „Kommt darauf an, wie du Gott definierst“. Wir haben das damals nicht vertieft. Und die etwas komplexere Antwort habe ich hier aufgeschrieben.

Die dunkle Seite der Macht: Die Nordseite der neugotischen St.-Laurentius-Kirche in Essen-Steele war für mich schon als Kind immer düster und feucht. Foto: Wikipedia, CC BY-SA 2.0

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

17. Juni 2021 um 23:31

Bezirk, Stadtbezirk, Stadtteil: Ein kleines Tutorial zu Berliner Begriffen

keine Kommentare

In Berliner Zeitungen liest man immer wieder „Stadtbezirk“, wenn es eigentlich „Bezirk“ heißen müsste, oder „Bezirk“, wenn eigentlich „Stadtteil“ richtig wäre. Da junge, zugezogene Journalist/innen die Unterschiede womöglich gar nicht kennen können, folgt hier ein Mini-Tutorial.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

10. Juni 2021 um 22:18

Der Rechtsstaat

keine Kommentare

Die Idee des demokratischen Rechtsstaats hat es zur Zeit schwer. In unserer Jugend haben wir aus Daffke dagegen opponiert, weil wir ihn für einen Trick der Herrschenden hielten. Despoten wie Trump, Erdogan und Orban machen heute Stimmung dagegen. Um so wichtiger, den Rechtsstaat wertzuschätzen.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

20. August 2018 um 23:59

Für unsere St. Laurentius-Pfarrkirche

keine Kommentare

Es ist Sonntag. Auch im säkularen Berlin läuten die Glocken. Sie erinnern mich an den „Steeler Dom“ meiner Kindheit.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

8. April 2018 um 10:43

Trebbin: Bruno Taut und Friedensstadt

keine Kommentare

Siedlung Freie Scholle, Schloss Schönhagen und Friedensstadt: Ein januartrüber Sonntagsausflug führt nach Trebbin südlich von Berlin, immerhin die Partnerstadt von Weil am Rhein mit seinem internationalen Architekturzoo. In Trebbin gibt es ein Angerdorf von Bruno Taut, ein unzugängliches neobarockes Schlösschen und ein sozialreformatorisches christliches Siedlungswerk der 1920er Jahre, das von der Sowjetarmee heftig überformt wurde.

Briefkasten am Anger: Bruno Taut errichtete die Freie Scholle 1924-26

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

28. Januar 2018 um 23:42

Tücken des Alltags: Vom Erwerb eines Fahrscheins zum Kirchentags-Shuttle

keine Kommentare

An diesem Wochenende sind die Abschlussfeierlichkeiten des Kirchentags Berlin-Wittenberg 2017 in der Lutherstadt Wittenberg. Die Veranstalter haben einen Bahn-Shuttle-Service zwischen Berlin-Südkreuz und Wittenberg eingerichtet. Der Versuch, dafür eine Fahrkarte zu erwerben, gleicht zeitweise einer Odyssee.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

27. Mai 2017 um 16:21

Buchrezension: Peter Richter: 89/90

keine Kommentare

Der gebürtige Dresdner Peter Richter, heute Kulturkorrespondent der Süddeutschen Zeitung in New York, erzählt von den Wendejahren 1989/90 in seiner Heimatstadt. In aller Drastik wird eine Adoleszenz vorgeführt, die vom Verschwinden einer gesamten Gesellschaftsordnung geprägt ist. Der große Wenderoman ist es allerdings nicht geworden.

51OyLGF3sqL._SY344_BO1,204,203,200_

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

4. August 2015 um 11:18

Berliner Gaslicht-Streit zum Dritten: Aufsatzleuchten bleiben – zumindest die Masten

1 Kommentar

In zwei Beiträgen (und Nachträgen) habe ich scheibchenweise zu ergründen versucht, was genau mit den Berliner Gaslaternen passieren soll. Das kann man hier und hier nachlesen. Nun habe ich neue Informationen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhalten, die allerdings danach unsere schriftliche Kommunikation einseitig beendet hat – leider nicht ohne neue Fragen offen zu lassen. Ich fasse den Stand der Dinge noch einmal zusammen.

gasleuchten_typen_620 Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

26. August 2014 um 19:04

Buchrezension: Authentizität und Gemeinschaft – über das linksalternative Leben in den Siebzigern

keine Kommentare

Mit dem Geburtsjahrgang 1964 bin ich einen Tick zu jung, um das „Linksalternative Leben in den siebziger und frühen achtziger Jahren“ (Untertitel) selbst als erwachsener Akteur erlebt haben zu können. Noch einmal drei Jahre jünger ist der Autor dieser Untersuchung: Der 1967 geborene Sven Reichhardt erforscht auf 1.000 Seiten mit dem Instrumentarium des neutralen Wissenschaftlers die selbsternannte alternative Avantgarde, die das geistige Klima in Deutschland im Grunde bis heute entscheidend prägt – das Buch ist eine imponierende Fleißarbeit.

canvas

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

26. Juni 2014 um 22:03

Bungalow Germania – der deutsche Biennale-Beitrag ist erstaunlich und verstörend

keine Kommentare

So macht man das: Deutschland hat 2014 einen Beitrag zur Architektur-Biennale, der sofort verstanden wird, enorme Schauwerte liefert und dann auch noch der Erkenntnis dient.

P1070514 Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

5. Juni 2014 um 13:58

Buchrezension: Das Tempelhofer Feld von Rolf Lautenschläger

keine Kommentare

Am 25. Mai können die Berliner in einer Volksabstimmung darüber abstimmen, ob das Tempelhofer Feld von jeglicher Bebauung freigehalten werden soll, oder ob die Ränder der riesigen Freifläche des ehemaligen Flughafens Tempelhof bebaut werden können, wie es der Berliner Senat plant. Rechtzeitig dazu ist ein kleines, feines Buch erschienen, prall gefüllt mit Geschichten von diesem mythischen Ort.

untitled

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

17. Mai 2014 um 15:52

Das Blaue Wunder von Chemnitz: Eisenbahnviadukt in Gefahr

keine Kommentare

700_P1070390

Ein Verkehrsbauwerk als Wahrzeichen: Wie die Elbbrücke „Blaues Wunder“ in Dresden steht in Chemnitz das markante Eisenbahnviadukt über Annaberger Straße und Beckerstraße für Industrie und Fortschritt. Doch im Zuge des Fortschritts will die Deutsche Bahn das Viadukt abreißen. Den Entwurf eines Ersatzbauwerks gibt es schon. Würde er umgesetzt, verlöre Sachsens drittgrößte Stadt einen zentralen Identifikationsort.

Lies den Rest des Artikels »

Geschrieben von Benedikt Hotze

17. Mai 2014 um 15:23